Du hast dich beworben, doch plötzlich stellt sich heraus, dass die Stelle doch nicht passt? Vielleicht hast du ein attraktiveres Jobangebot erhalten, deine Prioritäten haben sich geändert oder die Unternehmenskultur entspricht nicht deinen Vorstellungen. Kein Problem – aber wie ziehst du deine Bewerbung professionell zurück, ohne negative Spuren zu hinterlassen?
Die Arbeitswelt ist klein und Personalverantwortliche sind oft gut vernetzt. Eine wertschätzende und durchdachte Absage hilft dir, deine Reputation zu wahren und Türen für die Zukunft offenzuhalten. Hier erfährst du, wie du diesen Schritt professionell meisterst.
Warum eine professionelle Absage wichtig ist
Auch wenn sich deine beruflichen Pläne ändern, sollte Respekt gegenüber dem Unternehmen an erster Stelle stehen. Personalverantwortliche investieren Zeit in den Bewerbungsprozess und rechnen mit deiner Bewerbung. Ein plötzlicher Rückzug ohne Erklärung könnte negativ auffallen.
- Netzwerke sind wertvoll: Auch wenn du heute absagst, könnte das Unternehmen in der Zukunft eine interessante Position für dich haben.
- Dein Ruf zählt: Ein professioneller Rückzug zeigt, dass du Verantwortung übernimmst und deine Entscheidungen bewusst triffst.
- Personalverantwortliche sprechen miteinander: Ein schlechter Eindruck könnte sich in der Branche herumsprechen – besser ist es, in guter Erinnerung zu bleiben.
Der richtige Zeitpunkt: Frühzeitig Klarheit schaffen
Sobald du sicher bist, dass du die Bewerbung zurückziehen möchtest, solltest du nicht länger warten. Eine späte Absage kann nicht nur unprofessionell wirken, sondern auch das Unternehmen in eine unangenehme Lage bringen.
📌 Tipp:
- Ziehe deine Bewerbung vor einem Vorstellungsgespräch zurück, um Zeit auf beiden Seiten zu sparen.
- Falls du bereits ein Jobangebot erhalten hast, aber dich doch anders entscheidest, sage so früh wie möglich ab – spätestens innerhalb weniger Tage nach Erhalt des Vertragsangebots.
Beispiel-Szenarien für eine Absage:
✔ Du hast eine andere Stelle zugesagt und willst keine Brücken verbrennen.
✔ Du hast im Bewerbungsprozess erkannt, dass die Werte des Unternehmens nicht mit deinen übereinstimmen.
✔ Deine persönliche oder berufliche Situation hat sich geändert.
Welche Kommunikationswege sind am besten?
Je nachdem, wie weit der Bewerbungsprozess fortgeschritten ist, kannst du verschiedene Kommunikationswege wählen:
1. E-Mail – die unkomplizierte Lösung ✉️
Wenn du dich noch am Anfang des Bewerbungsprozesses befindest, reicht eine kurze, freundliche E-Mail völlig aus.
🔹 Vorteile: Schnell, schriftlicher Nachweis, angenehm für beide Seiten.
🔹 Wann nutzen? Wenn du noch keine Gespräche hattest oder nur eine erste Kontaktaufnahme stattfand.
📌 Beispiel für eine E-Mail-Absage:
Betreff: Rücknahme meiner Bewerbung für [Jobtitel]
Sehr geehrte/r [Ansprechpartner/in]
Ich danke Ihnen herzlich für die Möglichkeit, mich bei [Unternehmen] für die Position als [Jobtitel] zu bewerben. Nach reiflicher Überlegung habe ich mich jedoch für eine andere berufliche Option entschieden und ziehe meine Bewerbung für diese Stelle zurück.
Ich schätze die investierte Zeit und das angenehme Gespräch mit Ihnen sehr. [Unternehmen] bleibt für mich ein interessantes Unternehmen, und ich hoffe, dass wir in der Zukunft vielleicht erneut in Kontakt treten können.
Vielen Dank für Ihr Verständnis und weiterhin viel Erfolg bei der Besetzung der Stelle.
Mit freundlichen Grüssen
[Dein Name]
2. Telefon – wenn persönliche Wertschätzung gefragt ist 📞
Falls du bereits ein Vorstellungsgespräch hattest oder sogar ein Jobangebot erhalten hast, ist ein kurzer Telefonanruf der professionellste Weg.
🔹 Vorteile: Persönlicher, zeigt Respekt, vermeidet Missverständnisse.
🔹 Wann nutzen? Nach fortgeschrittenen Gesprächen oder wenn du bereits ein Angebot erhalten hast.
💡 Tipp: Sei vorbereitet! Notiere dir vorher die wichtigsten Punkte, damit du souverän und freundlich klingst.
Beispiel für einen Anruf:
„Hallo [Ansprechpartner/in], ich wollte mich noch einmal herzlich für die Gespräche und die Möglichkeit bei [Unternehmen] bedanken. Nach sorgfältiger Überlegung habe ich mich jedoch für eine andere berufliche Option entschieden und möchte meine Bewerbung für die Position [Jobtitel] zurückziehen. Ich hoffe, dass sich in Zukunft eine Gelegenheit ergibt, mit Ihnen zusammenzuarbeiten, und wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg bei der Besetzung der Stelle.“
Wie du die richtige Balance zwischen Ehrlichkeit und Diplomatie findest
Ehrlichkeit ist gut – aber bitte mit Fingerspitzengefühl! Du musst nicht ins Detail gehen, warum du absagst, aber eine kurze Begründung macht deine Entscheidung nachvollziehbar.
✔ Gute Begründungen:
✅ „Ich habe mich für eine andere Position entschieden, die besser zu meinen aktuellen Karrierezielen passt.“
✅ „Nach intensiver Abwägung habe ich festgestellt, dass die Stelle nicht optimal zu meinen Stärken und Interessen passt.“
✅ „Aus persönlichen Gründen habe ich mich entschieden, meinen Bewerbungsprozess nicht weiterzuführen.“
🚫 Was du vermeiden solltest:
❌ „Ihr Unternehmen hat mich nicht überzeugt.“
❌ „Ich habe ein viel besseres Angebot mit deutlich mehr Gehalt.“
❌ „Ich habe keine Lust mehr auf diesen Bewerbungsprozess.“
Denke daran: Du willst mit einem positiven Eindruck aus der Situation herausgehen!
Wie du deine Chancen für die Zukunft wahrt
Nur weil du jetzt absagst, heisst das nicht, dass du für immer uninteressant für das Unternehmen bist. Vielleicht ergibt sich in Zukunft eine passendere Stelle – und mit einer professionellen Absage bleibst du im Guten in Erinnerung.
📌 Beispiel für eine zukunftsorientierte Absage:
„Ich hoffe, dass sich zu einem späteren Zeitpunkt eine passende Gelegenheit ergibt, mit Ihnen zusammenzuarbeiten.“
Personalverantwortliche schätzen solche Formulierungen, da sie zeigen, dass du das Unternehmen grundsätzlich interessant findest – nur eben nicht für diese Position.
Fazit: Bewerbung zurückziehen – aber mit Stil!
💡 Kurz und knapp:
✅ Entscheide dich frühzeitig und informiere das Unternehmen so schnell wie möglich.
✅ Wähle den richtigen Kommunikationsweg – E-Mail für frühe Absagen, Telefon für spätere.
✅ Sei ehrlich, aber diplomatisch – kein unnötiges Drama!
✅ Zeige Wertschätzung und bedanke dich für die investierte Zeit.
✅ Halte dir Türen für die Zukunft offen – man sieht sich immer zweimal im Leben.
Eine Bewerbung zurückzuziehen, ist völlig in Ordnung – die Art und Weise macht den Unterschied. Mit einer freundlichen, respektvollen Absage hinterlässt du einen positiven Eindruck und kannst dir zukünftige Möglichkeiten offenhalten.
Also: Bleib professionell, freundlich und strategisch – es könnte sich in Zukunft für dich lohnen! 😉